Familienzentrum Monikahaus

Hilfe für Familien unter einem Dach

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Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Frankfurt

Brigitte Weber erhält Bartholomäusplakette für ehrenamtliches Engagement

Frankfurt, 29. August 2022 – Brigitte Weber engagiert sich seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Frankfurt und seit über 50 Jahren in der Frankfurter Kirchengemeinde St. Bernhard (heute Dompfarrei St. Bartholomäus). Im Rahmen des Frankfurter Stadtkirchenfestes wurde die Vorstandsvorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. Frankfurt (SkF) nun für ihre ehrenamtliche Arbeit mit der Bartholomäusplakette der Katholischen Stadtkirche ausgezeichnet.

Eigentlich habe sie die Bartholomäusplakette gar nicht annehmen wollen, sagte Brigitte Weber bei der Verleihung am Sonntagnachmittag im Dom. „Ich sehe Ehrungen dieser Art kritisch, denn das hat ein bisschen was von Personenkult“, findet Weber. Immerhin hätten diese Anerkennung auch viele andere verdient. Und überhaupt falle es ihr schwer, ihre ehrenamtliche Arbeit in Verhältnis zu den Taten der mutigen Menschen zu setzen, die den SkF einst gegen viele Widerstände als Anlaufstelle für „gefallene Mädchen und Frauen“ gegründet haben. Dass sie sich dann doch entschieden habe, den Preis entgegenzunehmen, liege vor allem daran, dass sie für ein Thema stehe, auf das sie aufmerksam machen wolle: „Der Name ,Sozialdienst katholischer Frauen‘ mag vielleicht altmodisch klingen, doch ich versichere Ihnen, die herausfordernde Arbeit ist hochzeitgemäß. Wir sind kein Strümpfe strickender Kuschelverein, sondern arbeiten hart in der Mitte der Gesellschaft!“

Den Sozialdienst katholischer Frauen gibt es seit 1901 in Frankfurt. Er sieht es als seine Aufgabe an, Menschen gleich welcher Religion oder Herkunft in schwierigen Lebenslagen zu helfen. Dreh- und Angelpunkt seiner Angebote ist das Familienzentrum Monikahaus in der Kriegkstraße. Grundlage der Arbeit ist dabei das christliche Verständnis vom Menschen, jeden in seiner Einzigartigkeit und Würde anzunehmen. Der SkF ist anerkannter Fachverband im Deutschen Caritasverband. Brigitte Weber engagiert sich seit Ende der 1980er Jahre im Sozialdienst, seit 1998 ist sie im Vorstand und seit 2010 Vorsitzende.

In dieser Zeit initiierte sie zahlreiche Projekte, erarbeitete Konzepte und entwickelte neue Angebote mit. Dazu gehört neben einer Mutter-Kind-Wohngruppe für geflüchtete Frauen und dem Neubau des Kinder- und Familienzentrums (KiFaZ) auch die „Aktion Moses“, ein kostenfreies Notruftelefon, das von 2001 bis zum Ende des Projekts 2014 rund um die Uhr besetzt war. Dieses ehrenamtlich organisierte und von hauptamtlichen Fachkräften ausgeführte Projekt war Teil der Schwangerenberatung des Familienzentrums Monikahaus und richtete sich an schwangere Frauen in Krisensituationen, die über die Telefonnummer vertraulich und anonym Hilfe für eine menschenwürdige, medizinisch begleitete Geburt fanden. Auf diesem Weg sollten Kindesaussetzungen und damit die Gefährdung des Kindeswohls vermieden werden. Der ehemalige Bischof Franz Kamphaus und die damalige Oberbürgermeisterin Petra Roth unterstützten das Projekt.

Mit der Einführung des Bundesgesetzes zum Ausbau der Hilfen für Schwangere hat Brigitte Weber das Angebot der sogenannten „vertraulichen Geburt“ im SkF Frankfurt miteingeführt. Diese bietet werdenden Müttern, die ihre Schwangerschaft geheim halten und ihr Kind nicht bei sich aufwachsen lassen möchten oder können, ein legales Angebot, Untersuchungen, Geburt und alles weitere vertraulich zu organisieren.

Die Verleihung der Bartholomäusplakette war der Höhepunkt des Stadtkirchenfestes, das nach zwei Jahren Pause erstmals wieder auf dem Domplatz stattfinden konnte. Der Tag begann mit einem Festgottesdienst im Dom St. Bartholomäus, bei dem die Reliquie des Heiligen Bartholomäus gezeigt wurde. Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz und sein Stellvertreter Rolf Glaser leiteten die Messe. Die Predigt hielt Marianne Brandt, Vorsitzende der Stadtversammlung der Frankfurter Katholikinnen und Katholiken, gemeinsam mit Stadtdekan zu Eltz.

Bildnachweis: © Anne Zegelman / Bistum Limburg