Familienzentrum Monikahaus

Hilfe für Familien unter einem Dach

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Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Frankfurt

Fortbildung Gewaltfreie Kommunikation

In der Gewaltfreien Kommunikation geht es darum, über die eigene Wahrnehmung, Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen und somit wertende und verurteilende Sprache zu vermeiden. Gewaltfreie Kommunikation hilft beispielsweise, in kritischen Situationen oder beim Streiten die richtige Sprache zu finden und dadurch zu deeskalieren.

Am 16. und 17. November 2023 fand dazu eine Fortbildung für rund 20 Mitarbeiter:innen aus dem Bereich Erziehungshilfe statt. Durchgeführt wurde sie vom Ehepaar Evi Schöllmann, Atemtherapeutin und Trainerin Gewaltfreie Kommunikation, und Sven Schöllmann, Mediator und Trainer Gewaltfreie Kommunikation.

Zentrales Thema der Fortbildung waren die vier Schritte in der gewaltfreien Kommunikation – Wahrnehmung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte. Besonders interessant war für mich der Unterschied zwischen einem „Pseudo-gefühl“ und einem „echten“ Gefühl. Das Pseudogefühl ist oft verantwortlich, wenn man aus einer Situation zunächst nicht selbständig herauskommt, weil man gedanklich nur in eine Richtung geht und dabei eine Art Tunnelblick entwickelt. Für viele Teilnehmer war dies sehr spannend und es wurde viel diskutiert, wie man es schafft, vom Pseudogefühl ins echte Gefühl zu kommen.
Es wurden auch Situationen vorgestellt und besprochen, die uns in unserer täglichen Arbeit begegnen und in denen es manchmal schwierig ist, in der Gewaltfreien Kommunikation zu bleiben. In Kleingruppen konnten wir dazu einiges über uns und unser Gegenüber lernen. Auch die Vorgänge, die bei einem Konflikt eine Rolle spielen, wurden vertieft:

• Der Konflikt selbst
• Wie bewerte ich diesen?
• Vom Pseudogefühl ins echte Gefühl
• Was ist mein Bedürfnis? Habe ich eine Strategie zur Erfüllung meines Bedürfnisses?
• Was ist meine Bitte bzw. meine Forderung, die ich an andere Person(en) oder auch an mich selbst stelle?

Die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation wurden im Raum mithilfe von Matten visualisiert (siehe Bild): Wir sind sie mehrmals durchgegangen und haben darüber reflektiert. Außerdem wurde uns ein Spiel angeboten. Mir persönlich hat dabei gut gefallen, dass es jedem freigestellt wurde, ob er bei diesem Spiel aktiv oder als Beobachter dabei sein möchte. Dies hat dem Ganzen einen sehr freien und angenehmen Rahmen gegeben, den der ein oder andere gerne angenommen hat.

Darüber hinaus demonstrierten Evi und Sven verschiedene Arten der Sprache mithilfe zweier Handpuppen: Wolf und Giraffe. Die Giraffe hat ein großes Herz und verkörpert die Kommunikation, die aus dem Herzen spricht, nämlich Wertschätzung.
Der Wolf hingegen nutzt eher eine gewaltvolle und lebensfeindliche Sprache, in die jeder von uns schnell geraten kann. Dies sollte man sich immer vor Augen führen.

In einer Abschlussrunde ließen alle Teilnehmer:innen den Tag Revue passieren: Alle fanden diese Fortbil-dung sehr wichtig. Viele meinten, dass man viel voneinander gelernt habe über die Art und Weise, wie jeder kommuniziert. Interessant war auch, die unterschiedlichen Sichtweisen der Kolleg:innen kennenzulernen.

Die Gewaltfreie Kommunikation ist für unsere Arbeit sehr wichtig und wir arbeiten täglich daran, sie zu nutzen – für uns und natürlich für die Menschen, mit denen wir arbeiten.

Jasmin Hochwimmer, Betreuerin Wohngruppe 2