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Gemeinsam stark
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Unser Konzept: „Verbindende (Neue) Autorität“
„Wir sind für die Menschen da, auch wenn es schwierig wird.“

Unsere Haltung

Unsere Haltung ist klar: „Wir sind für die Menschen da, auch wenn es schwierig wird“.

Seit 2019 arbeiten wir nach dem Konzept der „Verbindenden neuen Autorität“. Es basiert auf Präsenz, Beziehung und Fürsorge, mit Fokus auf gewaltfreier Kommunikation und Mitbestimmung. Wir haben damit einen verbindlichen Rahmen für unseren pädagogischen Alltag, der Betreuung, Begleitung und Beratung auf hohem Niveau gewährleistet.

Unsere regelmäßigen Weiterbildungen helfen, die wachsenden Herausforderungen zu meistern, um unsere Klient:innen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und Kinder, Jugendliche und Familien für ein selbstbestimmtes Leben zu stärken.

Wie wir das Konzept „Verbindenden Neuen Autorität“ umgesetzt haben und was die gemeinsame Haltung aller pädagogischen und nicht-pädagogischen Mitarbeiter:innen im Monikahaus ausmacht, zeigt dieser Film:

Familienzentrum-Monikahaus

Weitere Informationen

Was versteht man eigentlich unter „Verbindender neuer Autorität“? Bedeutet womöglich ihre praktische Anwendung in Verbindung mit „Gewaltfreier Kommunikation in der Erziehungshilfe“, dass zuvor Autorität und Gewalt praktiziert wurden? Und was ist Systemische (Neue) Autorität?

Das Haltungs- und Handlungskonzept „Neue Autorität“ wurde im Ursprung von Haim Omer (Tel Aviv, Israel) entwickelt und gemeinsam mit Arist v. Schlippe (Osnabrück) in Deutschland (und Europa) bekannt gemacht. Bruno Körner und Martin Lemme von SyNA haben dieses Konzept im deutschsprachig-europäischen Raum intensiv weiterentwickelt und publiziert: „Im Rahmen unserer 21-jährigen Erfahrung beurteilen wir die (kritische) Selbstreflexion als zentralen Ausgangspunkt des eigenen Handelns. Wir verstehen diese Reflexion als unseren Umgang mit unserem eigenen individuellen Vorgehen, das auf dem Konzept der ‚Neuen Autorität‘ aufbaut“, so die beiden SyNA-Partner. Sie nennen es heute Systemische (Neue) Autorität und erläutern: 

„Das Vorgehen beruht auf den Grundhaltungen, sozialpolitischen Ansätzen und Methoden des Gewaltlosen Widerstandes nach Mahatma Gandhi und M.L. King. Ebenfalls basiert es auf neurobiologischen und systemischen Prinzipien. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der Präsenz von Eltern, pädagogisch Tätigen und Führungskräften und nicht primär die Änderung des Verhaltens der anderen im Verhalten schwierig erlebten Personen.

Es geht um:

  • ein Handeln frei von Zwang und Gewalt mit klaren Verantwortlichkeiten und sichernden Vorgehensweisen,
    Angebote von Beziehung und Kooperation, sodass selbst bei heftigsten Auseinandersetzungen die Verbundenheit im Vordergrund steht und
  • um die Absicherung der Autonomie aller Beteiligten, die durch größtmögliche Transparenz im Vorgehen sichtbar wird, sowie der eigenen Überzeugung und entsprechender Beharrlichkeit im eigenen Handeln.

‚Neue Autorität‘ ist dieses Konzept genannt worden, weil es sich von traditionellen Sichtweisen abgrenzen will, die auf autoritäres, disziplinierendes und strafendes Vorgehen setzen.“

Wir nutzen im Familienzentrum Monikahaus seit 2024 den Begriff der "Verbindenden neuen Autorität" und betonen damit den Kern des Konzeptes: Fürsorge und Präsenz.

Weitere Informationen finden Sie unter www.neueautoritaet.de.

Wabenübersicht  Systemische Autorität

Unsere regelmäßigen Weiterbildungen helfen unseren Mitarbeiter:innen, wachsende Herausforderungen zu meistern, um unsere Klient:innen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und Kinder, Jugendliche und Familien für ein selbstbestimmtes Leben zu stärken.

Zu unserem gemeinsamen Haltungs- und Handlungskonzept der „Neuen Autorität“ haben alle Pädagog:innen und nicht-pädagogischen Mitarbeiter:innen unseres Familienzentrums von 2019 bis 2021 einen umfangreichen Fortbildungsprozess durchlaufen.

Durchgeführt wurde die Fortbildung von SyNA, dem Systemischen Institut für Neue Autorität. Sie umfasste neben mehrtägigen Theorie-Modulen eine intensive, prozessbegleitende Supervision der pädagogischen Teams in ihrem praktischen Alltag. Parallel arbeitete das komplette Leitungsteam an sechs Klausurtagen intensiv mit SyNA-Partner Bruno Körner. Auch alle nicht-pädagogischen Mitarbeitenden machten sich in Schulungen mit der Grundhaltung der „Neuen Autorität“ vertraut.

Darüber hinaus bildete das Münchner Institut für Systemische Weiterbildung (misw) bis heute 17 Mitarbeitende zu „Coaches für Neue Autorität“ aus, die ihr Wissen seitdem vielfach weitergegeben haben. Damit stellen wir sicher, dass „Neue Autorität“ als Haltungs- und Handlungskonzept im Familienzentrum Monikahaus ganzheitlich und nachhaltig gelebt wird. In regelmäßigen, bereichsspezifischen Workshops bilden die Coaches neue genauso wie langjährige Mitarbeiter:innen fort.

Klar, dass wir auch wissen wollten, welche Wirkungen diese umfangreichen Fort- und Weiterbildungen in unserer praktischen Arbeit zeigen. Über 400 Selbsteinschätzungsbögen wurden dazu unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Kinder- und Jugendhilfe in Mainz (IKJ) von unseren Mitarbeitenden ausgefüllt.

Wichtigstes Ergebnis: Die Neue Autorität ist eine feste Säule im Familienzentrum Monikahaus. Alle Mitarbeitenden haben sie als Haltung verinnerlicht und alle sieben Methoden werden alltäglich angewendet:

Selbstverpflichtung – Systemisches Institut für Neue Autorität®

Führung als Schlüssel zur Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung – "Verbindende Neue Autorität" als Basis unserer Weiterentwicklung

2019 stellten wir im Monikahaus fest, dass die bisherigen pädagogischen und sozialarbeiterischen Konzepte teilweise überholt waren.  Wir entschieden uns für das Konzept der „Neuen Autorität“ nach Haim Omer und entwicklten auf Basis dessen ein pädagogisches Gesamtkonzept für unser Familienzentrum Monikahaus.

Ziele bei der Entwicklung unserer "Verbindenden Neuen Autorität": 

  • Entwicklung einer gemeinsamen Haltung im Team
  • Qualitätssicherung durch fachliche Inputs
  • Handlungssicherheit bei allen Mitarbeiter:innen
  • Profilierung des Hauses in pädagogischem und beraterischem Handeln

Unser Führungsverständnis nach der „Verbindenden Neuen Autorität“

Organisationen, die im 21. Jahrhundert erfolgreich sein wollen, müssen ihre Hierarchien überdenken. Die „Verbindende Neue Autorität“ bietet dafür einen zukunftsweisenden Führungsansatz, der Mitarbeiter:innen einbindet und motiviert. Führung nach der „Verbindenden Neuen Autorität“ ermöglicht uns, Mitarbeiter:innen zu gewinnen, zu binden und gemeinsam an der Weiterentwicklung der Organisation zu arbeiten.

Das Führungsverständnis nach dem Konzept der „Verbindenden Neuen Autorität“ steht im Gegensatz zum klassischen Autoritätsmodell. Es geht um eine Führungsrolle, die auf Kooperation, Transparenz und Networking setzt. Zentrale Elemente sind dabei beispielsweise:

  • Transparenz: Entscheidungen und Abläufe werden offen kommuniziert, Mitarbeiter:innen werden partizipiert, um wichtige Ressourcen aller nutzen zu können.
  • Unterstützer-Netzwerk: Führungskräfte bauen ein Netzwerk von Unterstützern auf, um gemeinsam Lösungen zu finden. Für die Mitarbeiter:innen sind Führungskräfte eine wichtige Unterstützung.
  • Beharrlichkeit: Führungskräfte zeigen Durchhaltevermögen, auch wenn Widerstände auftreten. Sie meiden Konflikte nicht, sondern sind als Verantwortliche engagiert, Lösungen zu suchen und Wiedergutmachungen einzufordern.
  • Wiedergutmachung: Führungskräfte sind sich bewusst, dass insbesondere engagierte Mitarbeiter:innen auch Fehler machen. Fehler werden nach der „Verbindenden Neuen Autorität“ nicht sanktioniert, sondern es wird gemeinsam nach Wegen gesucht, daraus zu lernen.

Das Konzept der „Verbindenden Neuen Autorität“ hat sich bei uns im Familienzentrum Monikahaus in der Zusammenarbeit untereinander und mit unseren Klient:innen genauso bewährt wie als Führungsverständnis. Wir verbessern damit kontinuierlich unsere Qualität und unser Profil in der pädagogischen und beraterischen Arbeit.

Birgit Bertelsmann, Leitung Frühe Hilfen

Haltung gibt Halt – Unser Fachtag lieferte Antworten auf wachsende pädagogische Herausforderungen

Seit 2019 arbeiten wir im Monikahaus nach dem Konzept der "Verbindenden neuen Autorität". Unsere Erfahrungen auf dem Weg der Implementierung des Konzepts mit Interessierten aus anderen sozialen Bereichen und Einrichtungen zu teilen, luden wir am 19. Oktober 2023 zu einem Fachtag ein.

Um den pädagogischen Alltag meistern zu können, brauchen Mitarbeiter:innen in sozialen und pädagogischen neben Fachwissen einen Orientierungsrahmen, der sie in ihrer Arbeit unterstützt und stärkt. Hilfreich ist dabei ein pädagogisches und beraterisches Gesamtkonzept, das auch praktische Handlungsmöglichkeiten umfasst. Im Monikahaus startete deshalb 2019 ein umfangreicher Prozess zur Einführung des Konzeptes der „Verbindenden neuen Autorität“.

„Wir waren auf der Suche nach einem Rahmenkonzept, das sowohl unseren christlichen Werten entspricht als auch unserem Auftrag für Kinderschutz und Fürsorge gegenüber benachteiligten Menschen”, erläutert Heike Sienel, Geschäftsführerin des Familienzentrums. „In der ,Verbindenden neuen Autorität‘ haben wir diesen Rahmen gefunden.“ Das Konzept beschreibt alternative Wege und Kommunikationsformen, wie Fachkräfte mittels Haltung und Präsenz, gegenseitiger Wertschätzung und wachsamer Sorge in der pädagogischen Arbeit mit den Herausforderungen im pädagogischen Alltag umgehen können.

„Inzwischen haben wir im gesamten Team eine gemeinsame Haltung”, so Heike Sienel. „Diese schließt unsere pädagogischen Methoden wie Early-Excellence-Ansatz (EEC), Marte Meo etc. mit ein und hilft uns ganz praktisch im täglichen Arbeiten. Der Prozess hierhin war nicht immer leicht, aber jetzt stehen wir alle hinter dem Konzept, sprechen eine gemeinsame Sprache – und das ist toll!“

Menschen durch Nähe, Beziehung und Zusammenarbeit stärken

Mit einem Fachtag zu „Neuen Wegen in Beratung, Betreuung und Jugendhilfe“ teilte das Monikahaus seine Erfahrungen bei diesem Prozess. Eingeladen waren über 80 Interessierte aus sozialen Einrichtungen, Stiftungen, Jugendämtern etc., um sich mit Fachvorträgen und Workshops inspirieren und motivieren zu lassen, diesen Weg auch für die eigene Arbeit zu nutzen.

Nanine Delmas, Leiterin des Jugend- und Sozialamtes Frankfurt, betonte in ihrem eröffnenden Grußwort, dass der Begriff „Autorität“ für sie historisch sehr negativ assoziiert sei und eine kritische Auseinandersetzung erfordere, bei der das Thema „Macht“ mitgedacht werden müsse. Sie wünschte den Teilnehmenden deshalb einen Fachtag voller kritischer Diskussionen und viele für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nützliche Anregungen.

Der historische Autoritätsbegriff, der noch heute in Organisationen und Systemen mit starren Strukturen gelebt wird, beruht auf Distanz, Macht und Kontrolle – im Gegensatz zur „Verbindenden neuen Autorität“. Deren Ziel ist es, Menschen durch Nähe, Beziehung und Zusammenarbeit zu stärken. Darauf gingen Theodora Koleva-Herrmann und Martin Gerhold vom MISW (Münchner Institut für systemische Weiterbildung) ein. In ihrem Vortrag über „Präsenz und Selbstfürsorge“ hoben sie hervor, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehören die Beziehungs-Verantwortung in der Betreuung der Kinder und Jugendlichen genauso wie in der Beratung und natürlich auch die Verantwortung gegenüber sich selbst. Diese Selbstfürsorge ist Voraussetzung für eine gelingende pädagogische Arbeit, wenngleich sie in individuell sehr unterschiedlichen Formen gelebt werden kann.

Bruno Körner, Partner bei SyNA (Systemisches Institut für Neue Autorität®) hielt einen Vortrag über „Das transformative Feld der Entwicklung“, bei dem es um Kooperationen und Kompromissbereitschaft ging. Er beschrieb Handlungsempfehlungen wie beispielsweise „Ich muss nicht gewinnen, ich muss nur beharrlich sein“, die dabei helfen, Pädagog:innen emotional zu entlasten: Schwierige Situationen müssten nicht immer umgehend gelöst werden, sondern man agiere besser nach dem Motto „Schmiede das Eisen, wenn es kalt ist“.

„Ich bin da, auch wenn´s schwierig wird“

Die wichtigste Aufgabe in der Pädagogik und Beratung ist es, in schwierigen Situationen für die Kinder, Jugendlichen und Eltern da zu sein. Ein Leitsatz der „Verbindenden neuen Autorität“ ist dabei besonders hilfreich: „Haltung gibt Halt“. Fachlicher Halt gibt Fachkräften Sicherheit und Selbstvertrauen für ihre pädagogische Arbeit. Das gilt gleichermaßen auch für Eltern: Wenn sie eine klare Haltung gegenüber dem Kind haben, gibt ihnen das auch als Elternteil Halt. Und das wiederum gibt dem Kind Halt.

Wie aber funktionieren die Leitsätze und Ideen des Konzepts in der Praxis? Neun Workshops machten das anhand gelungener Umsetzungsbeispiele für das Fachtags-Publikum erlebbar. Die Teilnehmenden begeisterte die fachliche Kompetenz der Referenten und der Monikahaus-internen Coaches, die die Workshops moderierten. Genauso gelobt wurden auch die professionelle Durchführung und der Inhaltsreichtum des gesamten Fachtages. „Ein solches Konzept brauchen wir auch in unserer Einrichtung“, und „das ist ein Meilenstein für die Zukunft der Pädagogik“, waren O-Töne aus dem Fach-Publikum. Beim abschließenden Get-together zeigte eine Graphic Recorderin ihre grafische Live-Dokumentation des für alle Beteiligten rundum gelungenen Fachtags.

Protokoll unseres Fachtags 2023:Neue Wege in Beratung, Betreuung und Jugendhilfe

Grafikdesignerin und Illustratorin Janina Röhrig protokollierte unseren Fachtag mit Graphik-Recording-Zeichnungen: